Italienisch - Maria Ciccone Sprachkurse

Maria Ciccone
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Die Italienische Sprache

Italische Sprachen, Zweig der  indogermanischen Sprachen, zu der das Lateinische mit seinen heutigen  Nachkommen, den romanischen Sprachen, und eine Reihe anderer, im antiken Italien  gesprochener Sprachen gehören. (Einige Autoren benutzen den Begriff „italische  Sprachen" ausschließlich für die antiken Sprachen.) Die antiken italischen  Sprachen sind in drei Zweige aufgeteilt, deren Lautsysteme eng verwandt sind,  die sich in ihrer Grammatik aber stärker unterscheiden. Einige Linguisten halten  sie für unabhängige indogermanische Unterfamilien, die sich aufgrund der ihnen  gemeinsamen Merkmale von anderen indogermanischen Sprachgruppen abgrenzen. Die  früher gängige Annahme, dass die italischen Sprachen auf eine einzige  Ausgangssprache zurückgehen, ist jedoch nach wie vor anerkannt. Die drei Zweige  sind: (1) Latino-Faliskisch, zu dem die ursprünglich in Latium (dem Gebiet um  Rom und den Tiber im westlichen Mittelitalien) gesprochene lateinische Sprache  und das mit dem Lateinischen eng verwandte Faliskisch gehören; diese Sprache ist  durch einige Inschriften aus einem kleinen Gebiet zwischen Latium und dem Gebiet  der Etrusker belegt; (2) Osko-Umbrisch, das im antiken Italien weit verbreitet  war und zu dem zwei Hauptvertreter gehören, nämlich Oskisch und Umbrisch, und  (3) Venetisch, eine Sprache des nordöstlichen Italiens, die in der Gegend  zwischen dem Po und Istrien in einigen Inschriften erhalten geblieben ist; sie  wird erst seit kurzem zu den italischen Sprachen  gezählt.

Zu beachten ist, dass der Begriff „italische  Sprachen" nur einige Sprachen des antiken Italien umfasst. Das Wissen über diese  Sprachen stammt aus griechischen und römischen Quellen, vor allem aber aus alten  Inschriften. Das Lateinische, ursprünglich der Dialekt Roms, wurde in Italien im  Laufe der römischen Gebietserweiterungen vorherrschend. Ursprünglich sprach  jedoch die große Mehrheit der Bewohner auf der Apenninenhalbinsel andere  italische oder nichtitalische Sprachen. Zu den bedeutenden nichtitalischen  Sprachen gehörten Etruskisch, eine nichtindogermanische Sprache, die einst in  Westitalien nördlich des Latiums vorherrschend war und deren  Verwandschaftsverhältnisse ungeklärt sind, Gallisch, eine keltische Sprache, die  in weiter nordwestlich gelegenen Gebieten gesprochen wurde, sowie das im  Südosten an der Küste verbreitete Mesapisch, das offensichtlich mit der  indogermanischen illyrischen Sprache auf dem Balkan verwandt war. Griechisch  wurde in den Kolonien auf Sizilien und im Südteil der italienischen Halbinsel  gesprochen. Um 100 n. Chr. hatte Latein alle anderen Dialekte zwischen Sizilien  und den Alpen verdrängt.

Von allen italischen Sprachen ist nur das  Lateinische aus vielen Inschriften und umfangreicher Literatur vollständig  bekannt. Oskisch und Umbrisch sind durch Inschriften relativ gut belegt. Oskisch  wurde von vielen Stämmen in Mittel- und Süditalien gesprochen, darunter die  Samniten und möglicherweise die Sabiner. Oskische Texte wurden auch in Städten  wie Pompeji und Capua (heute Santa Maria Capua Vetere) gefunden. Das eng mit dem  Oskischen verwandte Umbrische wurde in Mittelitalien gesprochen und ist  hauptsächlich durch die religiösen Texte auf den iguvinischen Tafeln  überliefert. Die bei Gubbio in Italien gefundenen sieben Bronzetafeln enthalten  die wohl umfangreichsten Inschriften, die man von einer toten antiken Sprache  kennt.

I.  Einführung
Italienische Sprache, romanische Sprache aus  der Familie der indogermanischen Sprachen. Italienisch wird von circa  66 Millionen Menschen hauptsächlich auf der italienischen Halbinsel, im Süden  der Schweiz, auf Sizilien, Sardinien und Korsika gesprochen. Als Einzelsprache  mit zahlreichen Dialekten ist Italienisch wie die anderen romanischen Sprachen  direkt aus dem Lateinischen entstanden, das von den Römern und den unter ihrer  Herrschaft assimilierten Völkern gesprochen wurde. Unter den romanischen  Hauptsprachen ist Italienisch dem Lateinischen am ähnlichsten. Die  Auseinandersetzung mit der geschriebenen, aber toten Sprache und den  verschiedenen Formen der zumeist vom Vulgärlatein abgeleiteten lebendigen  Sprachen war nirgendwo so intensiv und ausdauernd wie in Italien. Bis in die  Neuzeit war Latein die Sprache der Kirche, der Verwaltung und der  Wissenschaft.

II.  Ursprünge
Während der langen Entwicklungsperiode des  Italienischen traten viele Dialekte auf. Im Norden und  Nordwesten herrschen die galloitalischen Dialekte vor;  dazu gehören Piemontesisch, Lombardisch, Ligurisch und Emilianisch oder  Bolognesisch, die alle in ihrer Aussprache und durch den Verlust von  Flexionsendungen eine deutliche Verwandtschaft mit dem Französischen zeigen. Der  venetische Dialekt wird zusätzlich zum eigentlichen venetischen Gebiet in  Südtirol und in Teilen des ehemaligen Dalmatiens und Istriens gesprochen.  Südlich dieser Gebiete finden sich die italienischen Dialekte des Centro-Sud;  dazu gehören Toskanisch, Nordsardisch, Römisch und die eng verwandten Dialekte  Umbriens und der Marken. Zu den süditalienischen Dialekten zählen Kampanisch  (mit den Dialekten der Abruzzen und Apuliens), Sizilianisch und Kalabrisch. Die  süd- und zentralsardischen Dialekte unterscheiden sich von dieser ganzen Gruppe  so stark, dass sie einen eigenen Sprachzweig der romanischen Sprachen  darstellen. Friulanisch oder Friaulisch, ein im Nordosten Venetiens gesprochener  Dialekt der östlichen Alpen, wird von den meisten Linguisten als rätoromanischer  Dialekt angesehen.

III.  Entwicklung
Die Dialektvielfalt und der Anspruch der jeweiligen  Sprecher, dass jeder dieser Dialekte als reine italienische Sprachform anzusehen  sei, brachte bei der Entwicklung einer allgemein anerkannten Form des  Italienischen, die die kulturelle Einheit der ganzen Halbinsel widerspiegeln  sollte, besondere Probleme mit sich. Sogar die ältesten italienischen  Gebrauchstexte, die im 10. Jahrhundert entstanden, zeigen einen dialektalen  Sprachstand. Während der nächsten drei Jahrhunderte schrieben die italienischen  Schriftsteller in den regionalen Dialekten, wobei eine Vielzahl konkurrierender,  regionaler Literaturstile entstand. Im Lauf des 14. Jahrhunderts wurde der  toskanische Dialekt vorherrschend. Dies lag an der zentralen Lage der Toskana in  Italien und am aggressiven Handel der bedeutendsten toskanischen Stadt, Florenz.  Darüber hinaus unterscheidet sich das Toskanische auf der morphologischen und  der phonologischen Ebene von allen italienischen Dialekten am wenigsten vom  klassischen Latein. Deshalb harmonisiert es auch am besten mit den italienischen  Traditionen der lateinischen Kultur. Und schließlich brachte die florentinische  Kultur die drei Dichter hervor, die das italienische Geistes- und Gefühlsleben  des Spätmittelalters und der frühen Renaissance repräsentieren: Dante Alighieri,  Francesco Petrarca und Giovanni Boccaccio.

IV. Das neuere  Italienisch
Im 15. und 16. Jahrhundert versuchten Grammatiker,  der Aussprache, der Syntax und dem Vokabular des Toskanischen des  14. Jahrhunderts den Status eines zentralen und klassischen Italienisch zu  verleihen. In den Wörterbüchern und den Veröffentlichungen der Accademia della  Crusca, die 1583 gegründet wurde und in Italien maßgeblich für Fragen der  italienischen Sprache ist, wurden erfolgreich Kompromisse zwischen dem  klassischen Purismus und der lebendigen toskanischen Sprachverwendung  geschlossen. Im heutigen Italienisch ist die lateinische Qualität des  florentinischen Dialekts erhalten geblieben. Das lateinische Vokabular wurde  jedoch den sich ändernden Lebensbedingungen in Italien angepasst. Die einfachen  phonetischen Änderungen im Vergleich zum Lateinischen sowie eine fast  vollkommene phonetische Rechtschreibung machen es jedem leicht, Italienisch zu  lernen, der bereits Latein oder eine der modernen romanischen Sprachen  beherrscht. Der auffälligste Unterschied zwischen Italienisch und Französisch  bzw. Spanisch liegt in der Form des Plurals, der nicht mit -s oder  -es, sondern bei den meisten femininen Substantiven mit -e und bei  maskulinen Wörtern mit -i endet. Was die Wortstellung in Nominalgruppen  betrifft, wird das Adjektiv dem Nomen nachgestellt. Die Wortstellung im Satz ist  Subjekt-Prädikat-Objekt. Das Flexionssystem bei den Nomina ist im Gegensatz zum  Lateinischen gekennzeichnet durch einen starken Abbau des Kasussystems, während  die Flexion der Verben noch deutlich ausgeprägt ist.
Adresse.
Sustweg 7
7302 Landquart
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